SRA | Close-Up
Wie so oft im Leben, insbesondere im
Leben eines Popmusik-Archivs, ist der Wald vor lauter Bäumen kaum zu
erspähen. Und da der Wald stetig wächst und mit hoher Geschwindigkeit
überall neue Tonträger, Labels und Akteur:innen emporsprießen, ist das
Tagesgeschäft eines Archivars dem eines Pfadfinders nicht unähnlich.
Wege, Abkürzungen und Verknüpfungen müssen gefunden werden und Muster
erkannt, Tonräume durchmessen und Orientierung durch das musikalische
Neuland gegeben werden. Spätestens in der österreichischen Musikszene
hätte der Laplacesche Dämon, der bekanntlich alles über alles wissen
müsste, seinen Meister gefunden, denn von einem umfassenden, lückenlosen
Überblick kann hier kaum eine Rede sein.
Doch gerade weil die
Kreativwelt nicht schläft und es keine Zeit zu verweilen gibt, gerät der
Blick auf die eigenen Tätigkeiten, Gewohnheiten und die Geschichte des
Archivs schnell ins Hintertreffen. Umso besser, dass sich Raffaela
Gmeiner und Olga Kolokytha von der Universität Wien, sowie Katarzyna
Plebańczyk von der Universität Krakau in einer Fallstudie u. a. genau
damit befasst haben.
Die Ergebnisse ihrer Analysen und Interviews wurden finanziell durch das CICERONE-Project ermöglicht und finden sich öffentlich zugänglich unter folgendem Link: